- Moira
- Moi|ra, die; -, …ren [griech. moĩra, eigtl. = (An)teil, zu: mei̓romai = als Anteil erhalten; aufteilen] (griech. Mythol.):<Pl.> die drei Schicksalsgöttinnen.
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Moira[griechisch] die, -/...rai und ...ren, griechischer Mythos: der dem einzelnen Menschen zukommende Anteil am Schicksal, auch das persönliche Geschick, dann personifiziert als Schicksalsgöttin, bei Homer noch in der Einzahl, seit Hesiod in der Dreizahl als Töchter des Zeus und der Themis: Klotho, die Spinnerin des Lebensfadens, Lachesis, die das Los zuteilt, Atropos, die »Unabwendbare«, die den Faden zerschneidet. Die Moira stehen bald selbstständig neben den Göttern, bald sind sie ihnen über- oder untergeordnet. Dargestellt wurden sie mit Spindel, Schriftrolle oder Waage. Die Römer setzten sie den Parzen gleich; im neugriechischen Volksglauben leben die Moira fort.Pausanias erwähnt die Darstellung der Moira auf der Kypselos-Lade (Kypselos), sie erscheinen auch auf der Françoisvase. Auf dem Nord-Fries des Pergamonaltars beteiligen sie sich am Götterkampf gegen die Giganten. Parzen gehören zu den häufigsten Motiven der Reliefs römischer Sarkophage. Während die Moira im späten Mittelalter zu den Symbolen des Todes gehörten, wurden sie in der Kunst der Neuzeit v. a. als Personifikationen des persönlichen Schicksals verstanden (A. Dürer, P. P. Rubens, F. Goya).* * *
Universal-Lexikon. 2012.